OREXES-Weekly beschäftigt sich in dieser Woche mit einem Interview des SAP-Vorstandsmitglieds Christian Klein, der über die Herausforderungen für Deutschlands Politik und Wirtschaft im digitalen Zeitalter spricht.
Christian Klein ist Vorstandsmitglied bei SAP, Europas größtem Software-Konzern. Dort ist er für die wichtigsten Anwendungen verantwortlich, aber auch für das interne Change Management. In dieser Woche hat Klein der „Deutschen Presse-Agentur“ ein Interview gegeben und darin über den Zustand des digitalen Wandels in Deutschland gesprochen. „Ich denke, es ist ganz wichtig, diesen Wandel jetzt anzugehen und die Vorteile zu sehen und weniger die Risiken“, bekannte er und sprach sich gleichzeitig für mehr Mut und Tempo aus. Themen wie der Ausbau von Infrastruktur und digitale Bildung seien zwar erkannt und diskutiert worden, Nachholbedarf bestünde aber immer noch in Bezug auf deren Umsetzung. In erster Linie braucht es Investitionen, wie Klein erklärt: „Auch da bedeutet es Mut, in neue Themen zu investieren, neue Themen anzugehen. Das ist etwas, das in Deutschland jetzt vorangehen muss.“ Dafür müssten Politik und Wirtschaft zusammenarbeiten.
Gerade für die Unternehmen sei es wichtig, sich Fragen zu stellen: Wo soll investiert werden? Wie sollen Wertschöpfungsketten digitalisiert und automatisiert werden? Und vor allem: Wie können wir dafür die richtigen Leute finden? Klein konstatierte in diesem Zusammenhang: „Was mir in Deutschland extrem auffällt, ist der Mangel an Fachkräften.“ Im Vergleich zu anderen Märkten wie China oder Indien sei der deutsche Markt viel kleiner. Deswegen müssten sich in erster Linie Schulen und Universitäten an diese Entwicklung anpassen. „Ich sehe immer noch Universitäten, die ganz stolz sind, jetzt die digitale Transformation in ihrem Lehrplan aufgenommen zu haben“, bemängelt er. Die Ausstattung der Schulen und insbesondere die Qualifizierung der Lehrkräfte müsse verbessert werden.
Deutschlands Stärke liegt im Mittelstand
Positiv ist für ihn hingegen das Know-How des deutschen Mittelstandes: „Dieses Wissen, da bin ich mir ganz sicher, gibt es ein zweites Mal in der Form nicht in den USA oder in China.“ Klein ergänzt: „Und auf dieses Wissen müssen wir jetzt aufbauen, es mischen mit den richtigen digitalen Fähigkeiten und dann wirklich schauen, dass wir die Digitalisierung umsetzen.“ Dafür müssten die Unternehmen allerdings Offenheit und eine Kultur der Veränderung schaffen – dies sei schwieriger als die Herbeiführung des technologischen Wandels, befindet das SAP-Vorstandsmitglied.
Für unser Unternehmen OREXES, gleichzeitig Mittelständler und in der Digitalisierung aktiv, bedeuten diese Worte natürlich Ansporn. Das Ziel unserer Arbeit ist es, die Kooperation mit den Kundenunternehmen zu verbessern, um dort die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Deutschland auf die Herausforderungen des 21. Jahrhundert ausreichend vorbereitet ist.